Gentoo – Grundinfos

Gentoo Linux ist eine quellbasierte Distribution für erfahrene Linux-User. Sie eignet sich hervorragend für alle, die maximale Kontrolle über ihr System erhalten wollen. Mit Gentoo ist alles möglich – vom Server bis zum Desktop-System, vom Cluster bis zur einfachen Boot-CD. Die Nutzung als Live-System durch einen USB Stick ist ebenfalls möglich. Mir gefallen die ausführlichen Dokumentationen sehr gut.

Gentoo nutzt ein BSD-Ports-ähnliches System namens Portage. Portage ist ein Paket-Management-System, das große Flexibilität bei der Installation und Wartung von Software auf einem Gentoo-System ermöglicht. Es bietet Kompilierungsoptionsunterstützung (über USE-Flags), bedingte Abhängigkeiten, Pre-Package-Installationszusammenfassung, sichere Installation von Software (über Sandboxen), Systemprofile und Konfigurationsdatei-Schutz unter mehreren anderen Features.

Bei Gentoo muss man auf solche Dinge separat achten, wenn man Filter braucht, kompiliert man sie mit, sonst nicht. Bei anderen Distributionen wurden solche Entscheidungen bereits für den Anwender getroffen. Gentoo bietet einem ein absolut angepasstes System mit genau dem, was man braucht, aber dafür muss man auch wissen, was man braucht, und sich seiner Entscheidungen sicher sein. Standardmäßig wird in Gentoo das gesamte System aus dem Quellcode aufgebaut, wobei die Optimierungsoptionen des Benutzers verwendet werden. Der Benutzer hat die vollständige Kontrolle darüber, welche Pakete installiert sind oder nicht installiert sind. Gentoo bietet zahlreiche Möglichkeiten, so dass Benutzer Gentoo zu ihren eigenen Vorlieben installieren können, weshalb Gentoo eine Meta-Distribution genannt wird.

Gentoo ist aktiv entwickelt. Die gesamte Distribution nutzt einen schnellen Tempo-Entwicklungsstil: Patches zu Pakete werden schnell in den Mainline-Baum integriert, die Dokumentation wird täglich aktualisiert, Portage-Features werden häufig hinzugefügt und offizielle Releases treten zweimal pro Jahr auf.

Zum Umstieg auf Gentoo brachte mich als Erstes die Neugierde und dann die Begeisterung. Die Erstkonfiguration dauert meist länger als bei anderen Distributionen. Dafür ist Gentoo hinterher sehr stabil und schnell.

Bitte beachten: die Befehle in den Umgebungen unterscheiden sich teilweise. Je nachdem, ob ein systemd oder ein openrc System genutzt wird.

Zur Installationsanleitung auf gentoo.org